Die Berliner Literaturkritik, 13. Juli 2004
Peter Zihlmanns neues Buch „Das Gesetz über dem Recht“
ZÜRICH (BLK) — Eigentlich solle das Recht der Gerechtigkeit dienen. Dass dem aber nicht immer so sei, darüber könne mancher Praktiker eine Anekdote erzählen, wie die „Neue Zürcher Zeitung“ in ihrer Ausgabe vom 13. Juli zu bedenken gibt.
Peter Zihlmann, Autor des Buches „Das Gesetz über dem Recht“, weise darauf hin, dass neben der rechtlichen noch eine andere Ebene existiere: die metaphysische Ebene nämlich, das Gesetz des Lebens und des Herzens. Dieses erfordere es, manchmal auf einen Prozess zu verzichten, um sich anderen, wichtigeren Dingen zu widmen: etwa seinen Kindern, oder seinen Mitmenschen und Träumen. Vielfach entschieden sich Menschen aber entgegen diesen „Gesetzen“, auf ihrem Recht zu beharren. Dabei seien jedoch Enttäuschungen programmiert: Unzählige Menschen seien vom Recht und von seinen Ansprüchen verlockt und dazu verführt worden, sich allzu sehr und etwas naiv auf dieses raffinierte Regelwerk einzulassen, so der Autor. Viele Menschen habe er unter dem Recht und der Justiz leiden sehen. Der gerichtliche sei eben nicht immer der goldene Weg. Da stelle sich die Frage: Was kann das Recht überhaupt leisten? Unterschiedlich viel. Als passionierter Strafverteidiger analysiere Zihlmann auch diesen Bereich der Rechtsordnung.
Seid nett zueinander, vertraut dem Recht nicht bedingungslos, dafür eurem Herzen. So lasse sich die Botschaft des Autors zusammenfassen. Sein Buch sei kein Ratgeber im Stil der „Beobachter“-Reihe, dafür ein interessanter Anstoß, um über Gerichte, Recht und Gerechtigkeit nachzudenken.
(dum/art)