Justiz im Irrtum

Rechtsbruch und Rechtsspruch in der Schweiz

Schulthess 2000

Inhalt

Ein Bericht über die Schweizer Justiz.

Dieses Buch enthält wichtige Informationen, Erfahrungen sowie Ideen zum Thema Schweizer Justiz.

Der Aufstieg der Justiz im letzten halben Jahrhundert, die Macht der Medien und der hohe Stellenwert der inneren Sicherheit werden dargestellt, Unverständliches und Ungerechtigkeiten in unserem Justizsystem aufgedeckt.

In 50 „Wussten Sie dass …?“ werden überraschende Tatsachen mitgeteilt wie z.B. dass nur etwa die Hälfte der in der Schweiz Inhaftierten verurteilt ist. Es wird den Fragen nachgegangen: Verhaftet die Schweizerjustiz zu schnell und zu viel? Und hält sie die Menschen zu lange in Haft? Wie wird das Strafmass festgesetzt? Werden Gewaltverbrecher zu milde und Wirtschaftskriminelle zu hart bestraft? Gibt es überhaupt die gerechte Strafe? Was bewirkt Strafe? Wer wird frei gesprochen?

Das Buch enthält justizkritische Berichte mit Originaldokumenten und Essays zu berühmten Prozessen wie der Basler Justizaffäre, zum Mordfall Bruno Zwahlen, zu Werner K. Rey, Oberst Nyffenegger sowie zu noch unbekannten Gerichtsverfahren wie beispielsweise gegen Mädchen in der Schweiz, die an den Fall des 11- jährigen Raoul W. in den USA erinnern.

Das Werk stellt dar, wie abhängig die Justiz vom Zeitgeist ist und wie auswechselbar oft Opfer- und Täterrollen sind.

Ein spannender und informativer Bericht über das Dossier ‚Schweizer Justiz‘. Von einem Insider der Justiz verfasst.

Der Autor Peter Zihlmann war während Jahrzehnten als Verteidiger in Strafsachen sowie als nebenamtlicher ausserordentlicher Gerichtspräsident im Kanton Basel-Stadt tätig. Er ist Verfasser juristischer Fachpublikationen sowie des Aufsehen erregenden Tatsachenromans „Der Fall Plumey – Die Ware Wahrheit“ (L‘ affaire Plumey – La justice en jeu), Genf, 1995, und des Justizromans „Die Tochter des Magistraten – Des ersten Staatsanwalts letzter Fall“, Basel, 1998.

Einleitung

Es gibt keinen Rekurs gegen den Zeitgeist.
Peter Zihlmann / Justiz im Irrtum

Aus der Einführung zu «Justiz im Irrtum»

Justiz und Recht haben seit dem zweiten Weltkrieg einen unerhörten Aufschwung genommen. Wer sollte sich nicht freuen über diesen Machtzuwachs des Rechts?

Lassen wir uns nicht täuschen! Hinter der Maske des Rechts und unter der Etikette „Recht und Ordnung“ findet eine Revolution statt. Ihre Schauplätze sind Gerichtssäle. Vor Gericht wird keiner geschont, weder der Randständige noch der Mächtige, der Politiker so wenig wie der Wirtschaftskapitän. Jede und jeden kann es treffen. Alle sind gleich. Doch vor welchem Gesetz sind sie gleich?

Die zehn Gebote aus dem alten Testament sind schon lang in der Rumpelkammer der Geschichte verstaubt. Wer kennt sie noch? Eine verbindliche, gemeinsame Wertvorstellung existiert in unserer Gesellschaft nicht.

Was ist an ihre Stelle getreten?

Das Recht und die Richter, die Justiz.

Wir sind umspült und oft zugedeckt von einer gewaltigen Gesetzesflut, einem Meer von Paragraphen und bürokratischen Regeln.

Über dieses ungeheure und gigantische Regelwerk, das wir unser Recht nennen, herrschen Strafverfolger und Richter. Ihnen ist unheimliche Macht zugewachsen.

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