Basler Anwalt und Buchautor sah den Justiz-Skandal voraus

Birsigtal-Bote, 28. Januar 1999

Der Basler Rechtsanwalt und Buchautor Peter Zihlmann hat bereits lange vor dem Auffliegen des Justiz-Skandals auf die Gefahr solcher Verwirrungen hingewiesen. In seinem neuen Buch, das im Herbst 1998 herausgekommen ist, beschreibt er an einem Fall anschaulich und detailliert die Gefahren des Nährbodens für Korruption und Befangenheit in der Basler Justiz.

«Ich bin mir als Anwalt bei den Justiz-Urteilen immer ein wenig wie ein Kasperli vorgekommen», sagt Peter Zihlmann, der sich von der juristischen Front vor bald fünf Jahren zurückgezogen hat und seither als erster privater Ombudsmann Menschen in juristischer Not hilft, «deshalb konzentriere ich mich immer mehr aufs Schreiben.»

Zihlmann ist Autor zahlreicher justizkritischer Publikationen. 1995 ist er durch den Tatsachenroman «Der Fall Plumey, Die Ware Wahrheit» in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Mit dem neuen Buch sorgte er erneut für Aufsehen unter Kollegen und den Behörden.

Das Buch «Die Tochter des Magistraten» habe er «aus Betroffenheit darüber geschrieben, dass Leute aus meinem Umkreis immer wieder mit der Justiz Probleme hatten. Man bog das Recht zurecht, wie es gerade nötig war.» Im Roman sind viele persönlichen Erfahrungen mit der Justiz verarbeitet und Gedanken dazu. Es geht um interne Machtkämpfe, unter denen immer irgendwelche Leute leiden, wie das der jüngste Fall um die Cosco anschaulich zeigte. Das Buch ist im BaZ-Verlag erschienen.

Peter Kleiber