Neuerscheinung – Mädchen beseelt Richter

Baslerstab, 24. Mai 2011

RIEHEN (BS) – Der Notar, Anwalt, Richter und Autor Peter Zihlmann (73) hat wieder in die Tasten gegriffen. Ende Juni erscheint sein neuestes Buch.

Das neueste Werk von Peter Zihlmann heisst: «Der Richter und das Mädchen» und erscheint Ende Juni. Es baut auf einer wahren Geschichte auf. 2003 stolperte ein Bundesrichter über die sogenannte Spuckaffäre. Durch einen Medienbericht fühlte sich der Bundesrichter angegriffen und beleidigt. Als er dem besagten Journalisten im Gericht über den Weg lief, spuckte er ihm ins Gesicht. Später trat er aufgrund des politischen Drucks von diesem Amt zurück. Seine Existenz geriet ins Wanken.
Diese Begebenheit hat Peter Zihlmann zu seinem neusten Werk animiert. Der Rest des Buches ist Fiktion: Der Richter freundet sich mit einem neunjährigen Nachbarsmädchen an. Er beobachtet sie beispielsweise beim Spielen im Garten. Diese Szene erscheint ihm wie das Paradies. Er spielt sogar mit dem Mädchen und fragt sie, wie sie denn reagiere oder handle, wenn sie mit einer Freundin Streit habe. Dabei zieht er Parallelen zu seinem eigenen und aktuellen Befinden. Das Mädchen wird zu seiner Seelenführerin und bewahrt den Richter vor dem inneren Zusammenbruch.
Peter Zihlmann selbst ist kein unbeschriebenes Blatt. Er ist ein Insider des Rechtes. Er war während über 20 Jahren als Wirtschaftsanwalt, Strafverteidiger, Richter und Mietsgerichtpräsident in Basel tätig. «Im Buch zeige ich auf, wie Richter funktionieren und wie Recht und Gerechtigkeit hergestellt werden», sagt Peter Zihlmann.

Verteidiger von André Plumey
Bekannt wurde Peter Zihlmann unter anderem durch die Verteidigung des ehemaligen Financiers André Plumey. Seine Geschichte beschäftigte Zihlmann während 17 Jahren. Er erreichte sogar vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine Verurteilung der Schweiz. Das brachte die Einführung des Haftrichters in Basel mit sich. Zihlmann hat zahlreiche Bücher zu den Themen Justiz, Recht und Gerechtigkeit sowie über die Finanzfälle Plumey, Guido A. Zäch und Dieter Behringer verfasst.
Peter Zihlmann war während 36 Jahren selbstständiger Anwalt in Basel. Mit 66 Jahren gab er dieAnwaltskanzlei schliesslich auf. «Ich bin an meine Grenzen gestossen und habe vor allem wegen meinem Plumey-Buch eine starke Ablehnung von der Justiz erfahren», erklärt Zihlmann. Zudem litt er unter Herzrhythmusstörungen und wollte bewusst dem Stress des Anwaltberufs entgehen und sich vermehrt dem Schreiben widmen. Auf die Frage, wie viele Bücher er mittlerweile veröffentlicht habe, antwortet Zihlmann: «Ein Duzend werden es nun schon sein.»
Peter Zihlmann lebt seit 47 Jahren mit seiner Frau Beatrice in Riehen. Neben dem Schreiben widmet er sich vor allem seinen Enkelinnen.

Der «Richter und das Mädchen» wird Ende Juni / anfangs Juli im Stämpfli Verlag erscheinen, ISBN 978-3-7272-1169-0, 28.80 Franken

Von Andrea Heeb Perrig