Der Richter und das Mädchen

neuebuecher.de, Juni 2011

Dieses Buch erzählt in dramatischer Form die Geschichte des hohen Richters Mannhart, der sich vor seiner Wahl ins höchste Gericht von den Medien provozieren lässt, ausfällig wird und daraufhin zurücktreten muss. Im grossen Interview des Richters mit dem Redaktor der auflagenstärksten Zeitung über das Richten und Rechten zeigt der Autor auf, wie Richter funktionieren, was sie antreibt und welchen Dilemmata sie ausgesetzt sind. Was kann ein Richter leisten? Wie denkt er und benimmt er sich, wenn er sich plötzlich einem medialen und politischen Prozess ausgesetzt sieht, dem er ohne Rechtsschutz ausgeliefert ist? Der Autor entwickelt eine Soziologie und Psychologie des Richtens anhand der Person des Richters Mannhart, der von Medien, forensischen Experten und dem Zeitgeist bedrängt und innerlich zerrissen wird. Die Leser werden in den Bewusstseinsstrom seiner Gedanken hineingerissen, werden zu den Gründen und Abgründen seines Richtens und seiner Seele herangeführt. Sie nehmen schliesslich auch teil an der befreienden Kraft des Verstehens, die dem Richter in der Gestalt des kleinen Mädchens von nebenan entgegenkommt und ihn schliesslich verwandelt. Das Mädchen, mit dem er sich angefreundet hat, wird zu seiner Seelenführerin.