Personalia

Zihlmann war nach Studien in Basel, New York und Paris zuerst als Rechtskonsulent eines Chemiekonzerns und dann in einer Handelsfirma, ab 1973 als selbständiger Rechtsanwalt, Notar und nebenamtlicher Richter in Basel tätig, von 1980 bis 2000 als ausserordentlicher Mietgerichtspräsident. Er spezialisierte sich auf Strafverteidigungen, verteidigte von 1986 bis 2003 den Financier André Plumey in dessen Strafprozessen und lieferte der Schweizer Justiz einen Kampf um die Gewährung von Grundrechten im Strafprozess und erreichte 1991 die Verurteilung der Schweiz in Strassburg wegen Verletzung der EMRK infolge Fehlens des Haftrichters.

Durch Publikationen, Aufrufe an Strafrichter und die Aktion «Kauf eines Jahres Freiheit für Menschen in Not» setzte er sich dafür ein, dass Geldbussen, die nicht bezahlt werden konnten, nicht in Freiheitsstrafe umgewandelt werden. Während der Basler Justizaffäre im Jahr 1998 verteidigte er die von den Justizorganen als V-Frau missbrauchte Graziella Klages vor Gericht. Er setzte sich seit 2004 durch Publikationen und Aktionen gegenüber Behörden und der Öffentlichkeit erfolgreich dafür ein, dass eine zu unrecht aus der Schweiz ausgewiesene Kosovarin 2010 wieder in die Schweiz zur Familie zurückkehren durfte.

Von 1994 bis 2004 war er für die gemeinnützige Gérard Kraemer-Stiftung als «Privater Ombudsmann» tätig und beriet Menschen in Not.

Seit 2002 ist er Gründungsmitglied der International Association Against Psychiatric Assault (IAAPA) in Basel, die sich gegen die Zwangspsychiatrie wendet.

Neben juristischen Fachbüchern vor allem zum Mietrecht publizierte er zahlreiche Bücher und Artikel in Zeitschriften. Seine Werke zeichnen sich durch hohe Sachkenntnis und fundierte Justizkritik aus, hinterfragen das Recht grundsätzlich und setzen sich mit den Themen von Recht und Gerechtigkeit auseinander. Er stellte sich auf die Seite der bedrängten, verfolgten und ungerecht behandelten Menschen. Als Grenzgänger zwischen Juristerei und Literatur schreibt er in der Tradition von Karl Kraus, Kurt Tucholsky und Walther Rode.

(aus Wikipedia)